Tiefgarage "Parken im Winkel", Kastelbell

Öffentlicher Parkplatz und private Tiefgarage. Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kastelbell-Tschars planten gemeinsam mit der Raiffeisenkasse Tschars das Bauvorhaben „PARKEN IM WINKEL“, hiermit realisierten sie die im Artikel 123 des Landesgesetzes vorgeschriebenen Parkplätze für ihre bestehenden Anrainergebäude. Im Zuge der Bauarbeiten trug man einen bestehenden, kommunalen Abstellplatz im Winkelweg ab; an dessen Stelle trat eine komfortable, allen technischen Ansprüchen genügende Tiefgarage. Auf der Deckenkonstruktion der selben gewann die Gemeinde ihre öffentlich genutzten Autoabstellflächen und auch die Wertstoffinsel zurück. Mit dem Neubau verfügt die Gemeinde über die lang erwünschten, zusätzlichen Autoabstellflächen außerhalb des Dorfzentrums, was auch im Zuge der Dorfkernneugestaltung- und beruhigung einen wichtigen Planungspunkt darstellt. Mit dem Bauunterfangen übernahm die Gemeinde für den öffentlichen Teil die Funktion des Bauherren. Für die Parksituation ergibt sich eine Gesamtnettofläche von 1090m²; davon stehen 34 PKW-Abstellplätze zu je 12,50m² sowie 1 Handicap-Stellplatz zur Verfügung. Die Wertstoffinsel artikuliert sich an markanter städtebaulicher Position - dominant an einer Kreuzung - als Turm. Wie ein Gegenpuffer steht die Blumenwanne am entgegengesetzten Rand, wo Intensivbepflanzung (Humus bis 90cm) problemlos ist: Bluthartriegel mit elliptisch-eiförmigem Habitus bilden einen vertikalen Parkplatzabschluss im Südbereich. Im Zentrum der Autoabstellfläche liegt eine nieder bepflanzte Insel: Das Bachsteinfeld wirkt in Kombination mit dem bekränzenden Lavendelbeet. Eine Ablage- und Sitzfläche aus Hartholz bietet eine Unterbrechung des Arrangements. Als aktiver Sonnenschutz auf der Autoabstellplattform fungiert die hell gehaltene Betonstöckeloberfläche, auch die Pflanzengruppen wirken einem Überhitzen in den Sommermonaten entgegen. Zudem gibt es als passiven Sonnenschutz grafitbeschichtete, filigrane Stahllamellen auf einer leichten Steherkonstruktion. Somit ist auch die Möglichkeit für einen pergola – artigen Bewuchs durch zusätzlich schattenspendendes Klettergewächs, z. B. wilder Wein, gegeben. Die Garagenhalle im Untergeschoss gliedert sich in den zentralen, lediglich durch vier Stützen unterbrochenen Bereich, welcher den freien Stellplätzen reserviert ist und den am Rand angeordneten, abgeschlossenen Garageneinheiten. Diese sind komplett autonom; jede einzelne mit manuell bedienbaren Stahltor, sowie Belüftungsgitter ausgestattet. Ein elektronisch gesteuertes, mit allen Sicherheitsmaßnahmen funktionierendes Rolltor ermöglicht die Verriegelung der Garagenhaupteinfahrt. Alle Fahrspuren weisen eine lichte Breite von 6.20m auf und ermöglichen ein problemloses Manövrieren. Mit der architektonischen Verwandlung des früheren Parkplatzes konnte eine städtebauliche Neuakzentuierung in Kastelbell gesetzt werden.